ES WAR EINMAL IM LEBEN EINES SCHIEDSRICHTERS…

Die heutige Geschichte wurde uns von unserem ehemaligen Wittener Untergruppenobmann Hans-Gerd Henning (TUS Kaltehardt) zugetragen. Hans-Gerd ist seit 41 Jahren als Schiedsrichter aktiv und pfeift aktuell Spiele bis zur Kreisliga B.

„In meiner langjährigen Laufbahn als Schiedsrichter ist mir der Grünkohllehrgang aus dem Jahre 1987 besonders in Erinnerung geblieben“. Schon damals war der Grünkohlehrgang eine Pflichtveranstaltung für alle überkreislichen Schiedsrichter unseres Kreises, der Zugangsvorraussetzung für die Teilnahme an der Verbandsprüfung war. Hier wurde die bevorstehende Verbandsprüfung simuliert. Auf der Agenda standen somit eine Laufprüfung und ein Regeltest. Bis heute hält der Kreis Bochum diesen traditionellen Lehrgang in gleicher Form aufrecht.

Die damalige Lehrgangsleitung bildeten Wilfried Hilker und Horst Schulze-Braucks. „Nachdem wir den Regeltest und die Sprints absolviert hatten, stand der 1.000-Meter-Lauf auf dem Sportplatz in der Hei bevor. Nach der ersten Runde sah ich, wie ein Schiedsrichterkollege sich hinter die Sprungmatte legte, von wo aus die Lehrgangsleitung ihn nicht sehen konnte. Dort verweilte er so lange, bis unser schnellster Läufer an ihm vorbeilief. Nun sprang er wieder unbemerkt auf und hatte nur noch 200 Meter bis zum Ziel vor sich. Es gelang ihm als Drittplatzierter ins Ziel einzulaufen, wovon die Lehrgangsleitung sichtlich überrascht war.“ „Da sieht man mal, was man alles erreichen kann, wenn man ordentlich trainiert“, sagte Horst Schulze-Braucks zu den übrigen Teilnehmern. „Es wusste natürlich jeder Bescheid, wie es zu dieser Platzierung kam, doch keiner von uns hat unseren Kollegen in die Pfanne gehauen“, berichtete Hans-Gerd. „Schon damals waren wir ein eingeschworener Haufen, wo der Zusammenhalt an oberster Stelle stand.“